Überblick
Passwörter werden heute auf nahezu jedem Gerät, in allen Foren und bei fast allen Internetdienstleistern (Email, Cloud, Online-Banking usw.) verwendet. Schon die Wahl eines sicheren Passwortes ist für viele eine Herausforderung. Passwörter wie 12345 oder Schatz sind die unsichersten und gleichzeitig häufigsten verwendeten Passwörter. Sogenannte Passwort-Manager helfen nicht nur dabei, sichere Passwörter zu generieren, sie können diese auch in einer stark verschlüsselten "Datenbank" auf dem Rechner speichern.
Doch was nützt mir das, wenn diese verschlüsselte "Datenbank" sicher zu Hause liegt und ich unterwegs bin? Hierfür nutze ich eine Cloud. Und bevor Sie jetzt wegrennen mit den Worten "Oh Gott, wieder ein Fremdwort", ich versuche das jetzt in kurzen knappen Worten alles zu erklären.
Die Cloud
Beinahe jeder große Internetdienstleister wie Google (Google Drive) oder Microsoft (OneDrive) bieten neben einer kostenlosen Email-Adresse auch eine Daten-Cloud an. Eine Daten-Wolke ist nichts anderes, als ein Festplattenspeicher der ihnen dazugegeben wird. Dieser Festplattenspeicher ist natürlich nicht bei ihnen Zuhause, sondern in einem riesigen abgesicherten Rechenzentrum. Je nachdem welchen Anbieter man nimmt, bekommt man zwischen ein paar Gigabyte bis zu 15 Gigabyte kostenlos. Klingt erstmal nicht viel, aber wir brauchen auch nicht viel. Eine stark verschlüsselte Passwort-Datei mit 100 Passwörtern hat vielleicht 0,01 GB, höchstens. So, diese Datei liegt aber nicht bei mir Zuhause auf dem Rechner, sondern auf dieser Cloud. Diese Cloud lässt auch ganz bequem von ihrem Dateiexplorer erreichen. So können bequem Dateien auf die Cloud kopiert und aktualisiert werden.
Dateiexplorer mit OneDrive und Google Drive |
Der Passwort-Manager und der Speicherort
Für das generieren und speichern von Passwörtern nimmt man sich einen Passwort-Manager. Davon gibt es mittlerweile eine ganze Menge, von kostenlos bis kostenpflichtig. In unserem Fall nehmen wir den kostenlosen Passwort-Manager KeePass. Jeder Nutzer hat die freiwillige Möglichkeit, bei gefallen eine kleine Spende an den Programmierer zu leisten. Legt man sich eine neue Datenbank an, und wählt dabei nicht als Speicherort "Eigene Dokumente", sondern z.B. Google Drive oder OneDrive, werden alle zukünftigen Änderungen immer in der Cloud gespeichert.
Was bringt mir das?
Nun, was ist wenn ihre Festplatte mal den Geist aufgibt und die letzte Datensicherung ist schon einige Zeit her? Oder der Laptop fällt runter? Blitzeinschlag im Stromnetz? Dann wären auch alle gespeicherten Passwörter futsch. Und wenn Sie sich jetzt sehr sichere Passwörter generieren lassen haben, dann wird es ein richtiger Aufwand, diese wiederherzustellen.
Gehen bei Ihnen aber die Daten verloren, haben Sie immer noch die Möglichkeit von jedem beliebigen Ort und PC, auf die Passwörter wieder zuzugreifen, zum Beispiel, von einem Computer eines Bekannten.
Weiter Vorteile: Passwörter in die eigene Tasche gesteckt
Aber es gibt noch einen gewichtigen Vorteil. Für den von mir empfohlenen Passwort-Manager gibt es für Ihr Smartphone mit dem Betriebssystem Android auch eine sogenannte Mobile Version des Programms. Und jetzt kommt der große Vorteil: Wenn Sie Zuhause an ihrem Rechner ein neues Passwort in der Datenbank hinzufügen, ist dieses neue (oder auch geänderte Passwort) auch auf ihrem Smartphone hinterlegt.
Nachtrag:
Das Fraunhofer Institut SIT hat Anfang März 2017 Sicherheitslücken in neun Passwort-Managern gefunden. Alle Hersteller wurden vor Veröffentlichung der Sicherheitslücken informiert und alle haben diese geschlossen. Der von mir erwähnte Passwort-Manager KeePass war von dieser Sicherheitslücke nicht betroffen. Mehr dazu hier.