Erst kürzlich berichtete ich von Sicherheitslücken, welches das Fraunhofer Institut SIT in neun Passwort-Managern entdeckt hatte (siehe hier). Jetzt haben die Forscher des Fraunhofer Instituts wieder "zugeschlagen" und eine Sicherheitslücke in WhatsApp entdeckt. Denn obwohl es eine End-To-End-Verschlüsselung in WhatsApp gibt, kann jede App u.U. auf sensible Daten zugreifen.
Wie kann das gehen?
Ein Beispiel aus meinem Alltag, den einige Väter und Mütter bestimmt schon mal hatten. Für gewöhnlich mache ich Freitags den sogenannten "Wochenendeinkauf" für unsere Familie. Aber ich habe auch schon mal meinen Einkaufszettel auf meinem Schreibtisch vergessen. Also bat ich meine Maus, mir doch diesen bitte abzufotografieren und per WhatsApp rüberzuschicken.
Die Nachricht "Schatz, könntest du bitte..." und das eigentliche Bild das mir dann gesendet wird, sind mit einer sogenannten End-To-End-Verschlüsselung gesichert. Heißt, selbst wenn mein Smartphone in einem ungesicherten WLAN-Netzwerk wäre und ein böser Bube fängt diese Kommunikation ab, dürfte er diese Nachricht nicht sehen können. Und das ist auch vollkommen korrekt.
Jetzt kommen die anderen Apps ins Spiel
Problematisch können aber die Zahlreichen installierten Apps auf meinem Smartphone sein, welchen ich den Zugriff auf die SD-Karte gegeben bzw. erlaubt habe. Denn mein Einkaufszettel wird automatisch auf dieser SD-Karte für jeden sichtbar als Bild gespeichert.
Was ist, wenn es kein Einkaufszettel war?
Jetzt stellen Sie sich mal vor, das war gar kein einfacher Einkaufszettel. Sondern zum Beispiel die PIN für mein Online-Banking die ich vergessen habe. Oder eine Passwortliste wurde abfotografiert und mir geschickt? Jede App auf meinem Smartphone, welche Zugriff auf meine SD-Karte hat, kann jetzt diese Bilder an den App-Hersteller schicken. Was macht dieser mit den Daten?
Gefahr für Unternehmen, Promis und Politiker!
Gerade Personen die im öffentlichen Leben stehen sollten per WhatsApp keine Bilder an andere WhatsApp-Nutzer über WhatsApp senden. Die empfangenen Bilder sind für andere Apps ganz klar sichtbar und können weiter verarbeitet werden. Das rät auch das Fraunhofer Institut. Ich habe mich manchmal gefragt, wie konnten Nacktbilder von Promis plötzlich an die Presse geraten? Jetzt wird mir einiges klar, es müssen nicht unbedingt die Personen im Umfeld gewesen sein. Vielleicht war es eine App, welche Zugriff auf meine SD-Karte im Smartphone hat.
Lösung für dieses Problem? Gibt es!
Es gibt aber eine Lösung für dieses Problem, wo aber jeder WhatsApp-Nutzer selbst aktiv werden muss, denn ein Update gibt es dafür nicht. Wenn Sie also Sorge haben, dass Sie eine WhatsApp-Nachricht als Bild erhalten könnten, welche wirklich nicht für Dritte bestimmt sind, dann deaktivieren Sie umgehend "Speichere eingehende Medien" in den Einstellungen ihrer WhatsApp-App. Ansonsten wird jedes Bild und Video, dass Sie erhalten, auf ihrem Smartphone gespeichert und kann von anderen Apps auf einen anderen Server weitergegeben werden.


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